Donnerstag, 24. Dezember 2009

In Gedanken bei...

Vor ein paar Tagen habe ich von einem fast 18-jährigen Jungen erfahren, dessen Eltern zwei Wochen vor Weihnachten bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Verwandtschaft, die ihn auffangen könnte, hat er wohl auch nicht mehr.

Eine Kommilitonin hat mir erzählt, dass sie nicht weiß, wo sie an Weihnachten hingehen soll. Ihr Vater ist tot, zu ihrer Mutter möchte sie nicht – ich konnte nicht nachfragen warum – und mit ihren Großeltern liegt sie im Streit,

Heute ist der 24.12.2009. Weihnachten. Heilig Abend. Bei Vielen wohl DAS Familienfest überhaupt. Aber was machen diejenigen, die keine Familie mehr haben? Oder diejenigen, die sich mit ihrer Familie gestritten haben und deshalb alleine „feiern“? Was ist mit denen, bei denen das „Zuhause“ eher einem Kriegsschauplatz gleicht, weshalb sie beim Gedanken an das Weihnachtsfest Bauchschmerzen bekommen? Was mit denen, die aus irgendeinem anderen Grund nicht mit ihrer Familie, sondern nur alleine feiern können? Sitzen sie heute Abend vor dem Fernseher und schauen „Wild Wild West“ auf Pro7 oder „Weihnachten mit Marianne und Michael“ im ZDF?

Ich kann mir vorstellen, dass für einige von ihnen das Weihnachtsfest ziemlich hart sein wird. Ich kann mir auch vorstellen, dass so mancher von ihnen den Glauben in Weihnachten verloren hat. Denn wie passt das „Fest der Liebe“ und „Die Geburt des Heilands“, des „Erlösers“, der uns „ins Reich Gottes führt“ mit einem Autounfall und einem Vollwaisen so kurz vor Weihnachten zusammen? Es tut mir leid, dass ich euch die Antwort in diesem Fall schuldig bleiben muss.

Das einzige, was ich kann, ist euch zu bitten heute in der Kirche oder in einem ruhigen Moment derer zu gedenken, die den heutigen Abend nicht im Kreise ihrer Lieben verbringen und denen das Weihnachtsfest ordentlich verhagelt wurde.

Ich hoffe, dass ich euch damit jetzt nicht die weihnachtliche Stimmung vermiest habe. Ich wünsche euch auf jeden Fall ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Bleibt gesund und kommt, solltet ihr es noch nicht sein, gesund nach Hause. Verbringt eine schöne Zeit mit denen, die ihr liebt. Und dankt vielleicht auch Gott dafür.

Mag sein: Eventuell ist es auch bei euch die Zeit, in der man so manches Kriegsbeil wieder begräbt und sich versöhnt. Und sollten die Wunden, die geschlagen wurden, zu neu, oder zu tief sein um so plötzlich zu heilen, wünsche ich euch, dass sie nicht irreparabel sind und irgendwann heilen.


In diesem Sinne: Bleibt gesund! & Frohe Weihnachten!

Der Michel

Samstag, 12. Dezember 2009

Weihnachten: das Fest der...

... Hektik und Geschenke?

Tja: Neuer Blog, kurze Überschrift, große Ziele. Es gibt wohl Einige, die nun eine Programmschrift zum Thema „Quersichten“ erwarten würden. Kommt aber nicht. Steht in knappen Worten unter der Überschrift.

Also:

Weihnachten: das Fest der Hektik und Geschenke?

Heute ist bei uns der erste Schnee gefallen. Zwar sehr zaghaft und kaum merklich, aber er war da. Spätestens jetzt müsste also jedem klar sein, dass es jetzt langsam vom Herbst in den Winter übergeht.

Eine schöne Zeit. Die Zeit, in der man in den Stuben näher zusammenrückt, sich an Glühweinstände kuschelt und mit allen Mitteln versucht, dass einem buchstäblich „warm ums Herz“ wird. Also eine Zeit des Zusammenseins, der Romantik und der Liebe... Weihnachten halt.

Dabei darf man aber anscheinend einen Fehler nicht machen: Samstags nachmittags aus dem Haus gehen. Vielleicht in den schönen verschneiten Stadtpark (wenn er denn verschneit und nicht matschig wäre), aber bloß nicht in die Nähe von Einkaufsmeilen. Diese sind bekanntlich schon seit August auf Weihnachten eingestellt und seit Ende Oktober drücken sich die Menschenmassen schon über die ersten Vorboten des Weihnachtsmarktes.

Und jetzt so kurz vor Weihnachten ist es in den Geschäften kaum noch auszuhalten. Von Ruhe und Besinnlichkeit keine Spur. Da werden die Straßenmusikanten, die bei Eiseskälte draußen stehen und versuchen ein bisschen festliche Stimmung zu verbreiten, doch eher als störend empfunden.

Was soll man machen? Man braucht ja Geschenke. Man möchte den Anderen eine Freude machen. Gut: Wir wissen ja alle, dass wir die Geschenke schon ganz früh kaufen könnten. Vor allem wir Männer sind da Weltmeister drin. Aber das bringt ja auch nichts, wenn dann die Angebetete nach Hause kommt, übers ganze Gesicht strahlt und uns unser Weihnachtsgeschenk unter die Nase hält und sagt: „Schau mal, Schatz, was ich heute in der Stadt gefunden habe! Das musste ich einfach mitnehmen.“ Also rein in die Hektik und umtauschen. Man kann dem ganzen eh nicht entfliehen...

Aber keine Angst: Ich möchte hier nicht den Konsum aus Weihnachten entfernen. Wenn wir dann – sollten wir nicht vorher an Herzrasen oder Herzinfarkt gestorben sein – am 24.12. alle zusammen sitzen, es die große Bescherung gibt, nachdem wir uns doch hoffentlich vorher in der Christmette noch mal in Erinnerung gerufen haben, was / wen / wessen Geburtstag wir feiern, und dann zufrieden in die glücklichen Gesichter unserer Liebsten schauen, dann wissen wir: ES HAT SICH MAL WIEDER GELOHNT!

In diesem Sinne: Eine schöne Vorweihnachtszeit!

Der Michel